Gassner & Partner

Gassner Parapet

  • GassnerParapet in 1140, Wissgrillgasse 10

Im Zuge der Sanierung unseres Objektes in der Wissgrillgasse 10 im 14. Bezirk wurde zum ersten Mal europaweit ein von uns eigens entwickeltes Fensterelement in Passivhausqualität samt einer Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt - ohne die gegliederte Fassade zu durchbrechen. Die wärmetechnische Schwachstelle Parapet wird somit zum GassnerParapet, einer neuen Energiezentrale.

Nach Auswertung unserer bisher eingesetzten Sanierungsmaßnahmen (solare Warmwasserbereitung, Passivhauskomponenten, teilsolare Heizung, Fassadendämmung, intensive Begrünung, u.v.m.) wollten wir unser Gesamtsanierungskonzept um den Kernpunkt der Lüftungswärmeverluste erweitern und so den Heizungsbedarf zusätzlich senken:

  • Heizwärmebedarf vor der Sanierung: 185,95 kWh/m²a
  • Heizwärmebedarf nach der Sanierung: 34,87 kWh/m²a
  • Heizwärmebedarf mit GassnerParapet: 19 kWh/m²a
  • CO2-Einsparung mit GassnerParapet: 140T

Im Sanierungsbereich stellt der Parapetbereich in gegliederten Fassaden eine wärmetechnische Schwachstelle dar. Das Ziegelmauerwerk ist nur 15 cm stark, somit würde die Installation einer Zentralheizung in diesem Bereich Heizwärmeverluste vorprogrammieren.

Die derzeitigen Öffnungen für dezentrale Lüftungsanlagen bedingen jedoch einen Wanddurchbruch, der bei einer gegliederten Fassade nicht zum Einsatz kommen kann. Mit unserer Neuentwicklung können nun gegliederte Fassaden mit einer Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet werden, ohne zerstört zu werden. 40 % Lüftungswärmeverluste gehören damit - neben zahlreichen anderen Nachteilen - der Vergangenheit an. 

Ausgangssituation

Durch Lüftung entstehen Wärmeverluste von rund 40 %. In zunächst schadensfreien Altbauten kommt es nach dem Einbau neuer dichter Fenster zu Wandschimmel, weil sich das Tauwasser an der kältesten Wandstelle niederschlägt und dort die Putzfeuchte erhöht. Diese Schimmelbildung wird durch den nur 15 cm ziegelstarken Parapetbereich zusätzlich begünstigt. 

Der Parapetbereich stellt bei gegliederten Fassaden eine besonders schwer behebbare zusätzliche Schwachstelle dar: ein Be- und Entlüftungssystem einzubauen war bis dato nicht möglich, da dafür die Wände durchbrochen werden mussten. Es schien also unmöglich, die Lüftungswärmeverluste in Gründerzeithäusern mit gegliederten Fassaden einzudämmen. 

Ergebnis: Das GassnerParapet

Aus verfügbaren Standardkomponenten wurde ein Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung entwickelt, welches speziell den Anforderungen einer gegliederten Fassade Rechnung trägt.

Neben der Kombination von Passivhausfenstern und dezentralen Lüftungsgeräten ist die Kerninnovation die Entwicklung eines geeigneten Luftein- und Luftauslasses, welcher ohne Wanddurchbruch im Bereich des Fensterstockes "versteckt" werden kann. 

Die Lüftungsgeräte wurden im Fensterstock und im innengedämmten Parapetbereich untergebracht. Für eine zusätzliche Temperierung der Zuluft sorgt die integrierte Bauteilheizung im Parapetbereich.

Zeitplan:

  • Vorbereitung: 12 Monate
  • Planung: 6 Monate
  • Umsetzung: 16 Monate
  • GassnerParapet - Be- und Entlüftung ohne Wanddurchbruch
  • Parapetbereich vor Sanierung
  • Parapetbereich nach Sanierung
  • Fenster Skizze Parapet
  • Parapetbereich als wärmetechnische Schwachstelle im Sanierungsbereich
  • Fassade Wissgrillgasse vor der Sanierung
  • Fassade Wissgrillgasse nach der Sanierung

Kontakt

Robert Gassner

Für alle Fragen rund um unsere Forschungsprojekte, kontaktieren Sie mich bitte unter:

Roofjet
Wissgrillgasse 10, 1140 Wien